Ich freue mich, heute einen Gastbeitrag eines geschätzten, ehemaligen Kollegen und, Jürgen, ich hoffe das sagen zu dürfen, eines Freundes, zum Thema „Europa“ veröffentlichen zu dürfen.
Von Jürgen Gebert
Patchworkdecke mit ausgeleierten Nähten
Seit dem ersten Aufruf im Februar 2017 war ich bei den Hamburger Veranstaltungen von PULSE OF EUROPE dabei. Wir haben unseren Teil dazu beigetragen, dass Populisten in Frankreich, den Niederlanden, Italien und nicht zuletzt im eigenen Land etwas kleinlauter wurden. Und das Brexit-Drama befand sich noch in seinem komödiantischen Vorspiel.
Der Zustand der Europäischen Union drei Jahre später ist ernüchternd.
Und die europäische Apathie, die Lähmung gegenüber den globalen Problemen ist erschütternd.
Sich einsichtig gebenden Verlautbarungen und Bekenntnissen aus Brüssel für ein stärkeres Europa ist kaum etwas gefolgt. Die Union ist eine Patchworkdecke mit ausgeleierten Nähten.
Ich weiß, es sieht grade nicht so aus – aber was wäre, wenn ausgerechnet diese vermaledeiten Coronatröpfchen die Nähte wieder fester machte? Oder sie sogar verschwinden ließe – weil die einzelnen Flicken zusammen wüchsen ?
Ich soll nur weiter träumen ?
Ja natürlich werde ich das !
Natürlich darfst Du das sagen, Peter.
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Danke für deinen Beitrag, Jürgen.
Auch ich würde gerne weiterhin von der „Europäischen Idee“ träumen, kann es zurzeit leider nicht. Spätestens seit 2015, aktuell durch die Corona-Krise, sehe ich weder für innereuropäische noch für globale Probleme Lösungsansätze. Verstöße gegen EU-Recht werden nicht geahndet, Männer wie Orban und andere können nahezu ungehindert agieren, verhöhnen Europa noch.
Wenn sich Probleme nicht mit Geld lösen lassen, steht die EU schnell hilflos da. Wenn wir es denn je waren, was ist geblieben von einer „Gemeinschaft“?
Gibt es Alternativen? Ich weiß es nicht.
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