Ich habe bereits in einem vorherigen Beitrag die Frage gestellt, nach welchen Kriterien die Kinder und Jugendlichen ausgewählt wurden bzw werden, die aus den griechischen Lagern nach Deutschland gebracht werden sollen und was es mit den Kindern macht, die nicht ausreisen dürfen. Es ist Fakt, dass die Verantwortlichen ursprünglich nur unbegleitete, kranke Mädchen unter 14 Jahren aufnehmen wollten. Allerdings gibt es gar nicht so viele Mädchen dort, die die Kriterien erfüllen, was wiederum zeigt, wie wenig die Entscheider*innen die Situation vor Ort kennen. Daher wurden die Aufnahmekriterien noch einmal erweitert.
Ein erschütternder Berich von Report Mainz zeigt, dass letztendlich 47 Kinder und Jugendliche aufgenommen wurden, deren Familienangehörige bereits in einem der EU-Länder leben und die sowieso gute Chancen auf Ausreise gehabt hätten. Das ist gut für die Auserwählten, die Kranken und wirklich Hilfsbedürftigen aber bleiben zurück.
Der Beschluss, Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen, liegt 2 (!) Monate zurück. Passiert ist bis auf die Aufnahme der 47 Personen in Deutschland und 12 weiterer in Luxemburg bisher nichts. Wenigstens sprach Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kürzlich nach einem Besuch des Lagers in Moria auf Lesbos nun auch von „einer Schande für Europa“. Handelt endlich!
Video: Flüchtlingslager: Warum fast nur gesunde geflüchtete Kinder aus Griechenland ankamen