Möllner Rede im Exil 2020-21

Anlässlich des Gedenkens an die Brandanschläge in Mölln 1992 hier ein Terminhinweis auf die Möllner Rede im Exil am 18. April 2021 um 14:00 Uhr.

„Redner*innen: Newroz Duman und Naomi Henkel-Gümbel sowie Angehörige der
Familien Arslan und Yılmaz, organisiert von den Familien Arslan und
Yılmaz und dem „Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen
Brandanschläge von Mölln 1992“
Die Rede wird auf https://www.youtube.com/user/KampnagelTube/ live
übertragen.

Ayşe Yılmaz, Yeliz und Bahide Arslan wurden am 23.11.1992 in Mölln
bei einem rassistischen Brandanschlag ermordet. Im Gedenken an sie
findet die „Möllner Rede im Exil“ statt. Seit 2013 ist die Rede nicht mehr
Teil des offiziellen Gedenkens der Stadt Mölln. Es schien nicht länger
erwünscht, dass die Familie der Ermordeten die Redner*innen selbst
bestimmt. Seitdem wird sie an wechselnden Orten „im Exil“ gehalten.


Erst wenn Betroffene ihre Geschichten erzählen und ihnen zugehört
wird, können wir die Perspektiven des Erinnerns, des Gedenkens und
gegenwärtige Erzählungen verändern. Die „Möllner Rede im Exil“
schafft Orte der Verbundenheit in unseren Verletzlichkeiten. Wir
brauchen diese Orte der Solidarität, des Austausches, der Trauer, der Wut und der
Ermutigung. Wir brauchen viele solcher Orte.

HINTERGRUND
Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen
Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die
10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yılmaz und die 51jährige
Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr
schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag
auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen
türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere
Verletzungen.

Die Angehörigen und Überlebenden des Anschlags setzen sich seit vielen
Jahren für ein selbstbestimmtes Gedenken von Betroffenen und
Überlebenden rassistischer Gewalt ein. Ein Bestandteil dessen ist auch
die „Möllner Rede im Exil“. Sie ist immer eine kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus, Neonazismus und Umgang mit Gedenken. Im Exil war die Rede bisher in Hamburg, Lüneburg, Bremen, Köln, Berlin und Frankfurt am Main zu Gast. Gehalten haben sie Kutlu Yurtseven, Adetoun Küppers-Adebisi, Argyris Sfountouris, Doğan
Akhanlı, Esther Bejarano und İdil Baydar.

Newroz Duman ist Aktivistin für Selbstorganisierung, Flucht, Empowerment und Antirassismus. Gemeinsam mit den Angehörigen der Ermordeten, den Verletzten und anderen Aktiven kämpft sie in der Initiative 19. Februar um Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen der rassistischen Anschläge in Hanau. Sie ist außerdem Referentin in der politischen Bildungsarbeit, organisiert bei Jugendliche ohne Grenzen und
Vorstandsmitglied von PRO ASYL.

Naomi Henkel-Gümbel ist Rabbinerin in Ausbildung, Überlebende des Anschlags auf die Synagoge in Halle und Nebenklägerin im Prozess gegen den Attentäter.

Der „Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992“ besteht aus Mitgliedern und Freund*innen der Familie Arslan und Einzelpersonen verschiedener anti-faschistischer und anti-rassistischer Gruppen.

Wir danken Kampnagel für die solidarische Unterstützung dieser Veranstaltung.“

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