
Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg, Verfolgung, Gewalt und Elend. Die meisten von ihnen sind in ihrem eigenen Land auf der Flucht oder in ein Nachbarland geflüchtet. Nur ein kleiner Teil sucht Schutz in Europa und schafft es bis an die Außengrenzen der EU. Kommen sie mit ukrainischem Pass, dann werden sie mit offenen Armen empfangen. Dann werden sie behandelt, wie es die Solidarität und Mitmenschlichkeit verlangen. Und das ist gut so.
Kommen die Zuflucht Suchenden aus Afghanistan, aus Syrien oder anderen Ländern des globalen Südens, dann stoßen sie auf brutale Zurückweisung. Sie werden in Elendslagern festgehalten oder gezwun-gen, auf gefährlichen Fluchtwegen ihr Leben zu riskieren. Zehntausende sind in den letzten Jahren durch die Asylpolitik und das Grenzregime der EU zu Tode gekommen. Flüchtende Menschen, Aktivist_innen und Seenotretter_innen aber werden kriminalisiert und verfolgt.
Deutschland und Hamburg tragen Mitverantwortung für massenhaften Tod, für das Leid und Elend an Europas Außengrenzen. Sie verweigern nicht nur Menschen in Not ihre Hilfe, sondern tragen auf vielfältige Weise zu Fluchtursachen bei.
– Mit Waffen, die über den Hamburger Hafen verschifft werden, werden
in vielen Ländern Menschen in die Flucht getrieben.
– CO2 aus Hamburger Heizkraftwerken, dem Autoverkehr und den im
Hamburger Hafen liegenden Schiffen heizt das Klima auf und hilft mit,
Regionen der Erde unbewohnbar zu machen.
– Hamburgs Wirtschaft profitiert vom ausbeuterischen Handel mit armen
Ländern und fördert damit die Verelendung vieler Menschen in diesen
Ländern.
Hamburg hat also besondere Verantwortung für Flüchtende und Vertriebene. Und Hamburg hat Platz für Zuflucht Suchende. Das zeigt die großartige Aufnahme der Ukrainer_innen. Für alle anderen aber, die nicht aus der Ukraine kommen folgt der Hamburger Senat kritiklos den unbarmherzigen Regeln der EU und der Bundesregierung mit Benacheiligung, Abschottung und Abschiebepolitik. Das muss aufhören!
Wir fordern:
- Sichere und legale Fluchtwege!
- Gleiche Rechte für ALLE Schutzsuchenden!
- Menschengemachte Fluchtursachen bekämpfen!
- Klimagerechtigkeit für den globalen Süden!
- Ein Hamburger Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Schutzsuchende aus nicht-europäischen Ländern!
Dafür sind wir anlässlich des Weltflüchtlingstags am 19. Juni 2022ab 14 Uhr bei der Elbphilharmonie auf der Straße – und anschließend auf der Elbe: Mit Kajaks tragen wir unsere Forderungen auf beiden Seiten der Mahatma-Gandhi-Brücke aufs Wasser. Am Aktionstag beteiligt sich vor Ort auch Greenpeace mit dem Segelschiff Beluga II.
AG Flucht / Solidarische Stadt Hamburg ++ AG Kirchliche Flüchtlingsarbeit ++ Bunte Hände (Studierenden-Initiative der HAW) ++ Flüchtlingsrat Hamburg e.V. ++ Fridays for Future Hamburg ++ GEW, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Hamburg ++ OMAS GEGEN RECHTS Hamburg ++ RESQSHIP e.V. ++ Sea-Watch e.V. ++ Seebrücke Hamburg
V.i.S.d.P.: H. Möller, Hamburg Kontakt: solistadthamburg@posteo.de