Die EU nicht ganz dicht

Deshalb müssen mehr Zäune her. In der Wochenendausgabe des nd wird berichtet, dass die polnische Regierung begonnen hat, einen Grenzzaun zur russischen Exklave Kaliningrad zu errichten. Der polnische Verteidigungsminister möchte verhindern, dass Migranten aus dem Nahen Osten und Nordafrika über den Kaliningrader Flughafen in die EU gelangen. Die finnische Regierung kündigte die Errichtung eines Zaunes entlang der russischen Grenze an.

33 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer unternehmen die politisch Verantwortlichen den ebenso sinnlosen wie menschenverachtenden Versuch, die EU-Außengrenzen zu schließen, und das seit Jahren. Nicht ein einziges Problem wurde dadurch gelöst, im Gegenteil.

Die Regierung in Italien schließt (mal wieder) die Häfen, Menschen ertrinken nach wie vor im Mittelmeer oder müssen zu Hunderten auf den Rettungsschiffen der privaten Hilfsorganisationen ausharren, die für ihre Hilfe auch noch kriminalisiert werden. Statt die Faschos in Italien von Anfang an politisch zu bekämpfen oder, um es mit einer Textzeile von Danger Dan zu sagen: „sie zurück in ihre Löcher reinzuprügeln noch und nöcher“, gratuliert ihnen der Bundeskanzler zum Wahlsieg. Nicht falsch verstehen: das Reinprügeln wäre Sache der Italiener, da sollten und müssen wir uns raushalten.

„Rechter geht nicht“ schrieb die taz zum Wahlausgang in Israel. Rechte Regierungen in Schweden, Polen, Ungarn. Angst vor einem Bürgerkrieg in den USA. Despoten in Russland und der Türkei. Und was passiert bei uns? Bis jetzt ist ja noch alles gut gegangen, sagte der Mann, der im 30. Stock von einem Hochhaus sprang, als er am 4. Stock vorbeiflog.

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